Ageing-Smart

Mit dem Thema AGEING SMART greift der Potenzialbereich Region und Stadt gesellschaftliche Herausforderungen im Spannungsfeld von demographischem Wandel und Digitalisierung auf. Ein fünfjähriges Verbundvorhaben, das neben den Raumwissenschaften der TUK gezielt die Expertise von Informatik und Mathematik einbindet, ist von der Carl-Zeiss-Stiftung bewilligt worden (https://www.carl-zeiss-stiftung.de/german/service/presse.html). Die Fördersumme beträgt 4,3 Mio. €. 

Die Hochschulleitung gratuliert dem Konsortium, das koordinierte Vorhaben in einem so hochrangigen Förderverfahren eingeworben zu haben.

 

Weitere Informationen finden Sie hier www.ageing-smart.de

Zentrale Ideen des Vorhabens

Das Projekt „Ageing Smart – Räume intelligent gestalten“ adressiert die geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1969 ("Babyboomer"). Da diese sukzessive ins Rentenalter eintreten, sind Kommunen gefordert, altersgerechte Wohnstandorte und Versorgungstrukturen zu schaffen. In einem integrierten Ansatz bringen die Forschenden daher erstmals raumplanerische und versorgungsseitige Ansätze und die Sicht der „Babyboomer“ und der Kommunen zusammen. Ziel ist es, ein datengestütztes System zu entwickeln, das öffentlichen Akteuren als Entscheidungshilfe in ihren Planungsprozessen dient.

Aufgaben und Ziele des Forschungsvorhabens

Die Alterskohorte der heute etwa 52- bis 66-Jährigen wurde zu Zeiten hoher Geburtenraten (dem „Babyboom“) nach dem Zweiten Weltkrieg geboren (1955 bis 1969) und diese sind als stark besetzte Jahrgänge heute deutlich in der Bevölkerungspyramide Deutschlands zu erkennen. Hierbei handelt es sich um eine sehr heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Lebenslagen, Lebensformen und Lebensstilen. In den kommenden Jahren werden immer mehr „Babyboomer“ in das Rentenalter eintreten.
Wenn Kommunen die Rentnerinnen und Rentner von morgen beim Wechsel der Lebenssituation optimal begleiten wollen, spielen vielfältige Aspekte eine Rolle. Konkret gilt es, die Bedürfnisse der alternden Menschen, die Raumentwicklung und die Versorgungsmöglichkeiten vor Ort in Einklang zu bringen. Über ihre Wohnwünsche und Ansprüche an (Wohn-)Standorte, Mobilität, Einstellungen und Verhaltensweisen ist jedoch bislang vergleichsweise wenig bekannt.
Der starke Anstieg von Rentnerinnen und Rentnern stellt unsere Städte und Gemeinden und andere Träger räumlicher Planung und Dienstleistungsangebote vor neue Herausforderungen. Es stellt sich die Frage, inwieweit es zu einer veränderten Nachfrage nach Wohnstandorten sowie nach Angeboten im Wohnumfeld kommt. Wie können wir die Standorte medizinischer Versorgung sinnvoller festlegen? Wie können Finanzen heute für morgen optimal eingesetzt werden? Bleiben die jungen Alten im Ort wohnen? Welche Standortfaktoren sind relevant? Wie können Erreichbarkeiten gewährleistet und verbessert werden?
Die Aufgabe der Forschenden ist es, im Rahmen von „Ageing Smart – Räume intelligent gestalten“ all diese Informationsstränge in einem Entscheidungssystem begreifbar zu machen. Datenpools und Auswertungsmethoden werden definiert und das gebündelte Wissen mithilfe von mathematischen Verfahren und Künstlicher Intelligenz miteinander verknüpft, um Entscheidungen über Angebote und Dienstleistungen von Kommunen unterstützen zu können.
Ziel des Projektes ist, für Entscheidungsträger ein intuitiv nutzbares, digitales Entscheidungsunterstützungssystem (decision support system, DSS) zu entwickeln, mit dessen Hilfe Infrastrukturen und Dienstleistungen nachfragegerecht, tragfähig und zukunftsorientiert geplant werden können. Das daten-, IT- und KI-basierte System soll es Akteuren in Kommunen und Landkreisen ermöglichen, die Angebote und Dienstleistungen abzustimmen und die Bedarfe und Bedürfnisse der „Babyboomer“ abzubilden.
Im Mittelpunkt des interdisziplinären Forschungsvorhabens stehen zunächst drei prägnante Untersuchungsfelder: Wohnstandorte und damit eng verbunden Anforderungen an Angebote im Wohnumfeld und die Mobilität, das Verhalten hinsichtlich Freizeit- und Erholungsaktivitäten sowie die Versorgung mit medizinischen und damit verbundenen Gesundheitsinfrastrukturen und Dienstleistungen. Zehn Kolleginnen und Kollegen aus den Disziplinen Raumplanung, Stadtsoziologie, Klimatologie, Informatik und Mathematik arbeiten in dem Projekt gemeinsam an diesen Fragestellungen.
Das Forschungsprojekt wird seit April 2021 über einen Zeitraum von 5 Jahren von der Carl-Zeiss-Stiftung mit rund 4,3 Mio. Euro sowie von der Technischen Universität Kaiserslautern mit rund 0,9 Mio. Euro gefördert.